Polo 6N GTI
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Leider hat auch ein Auto wieder Polo 6N GTI seine
Eigenheiten. In dieser Rubrik findet ihr die bekanntesten Fehler und auch
Lösungsvorschläge, die mit der Zeit im Forum zusammengesammelt wurden.
Getriebe
Das Getriebe des Polo GTI mit dem Getriebekennbuchstaben DTX gilt als sehr
anfällig und stellt wohl den größten Fehler des 6N GTI dar. Ein Defekt des
Getriebes tritt meist unvermittelt ein und kann mehrere Ursachen haben. Sowohl
gebrochene Wellen im Getriebe, als auch defekte Lager sind bekannt geworden.
Leider ist der Auslöser dieser Probleme bisher noch nicht gefunden worden und so
wird weiter spekuliert, wieso die GTI Getriebe so anfällig sind.
Bekannt ist, dass das Polo GTI Getriebe der Baureihe 085 angehört. Diese
5-Gang-Schaltgetriebe wurden schon in den älteren Polo-Baureihen verbaut, zum
Teil auch als 4-Gang-Schaltgetriebe (Baureihe 084). Es drängt sich daher die
Vermutung auf, dass diese Getriebe mit der Leistung, dem Drehmoment und dem
Gewicht eines 6N GTI nicht zurecht kommen, denn sie wurden ursprünglich für
niedrig motorisierte und leichte Fahrzeuge gebaut.
Es existieren
im Forum unzählige Threads zum Thema Getriebe. Nutzt einfach mal die
Suchfunktion mit dem Suchbegriff "Getriebe" und es erscheint reichlich Lesestoff
für die nächsten Nächte.
Nockenwellenantrieb
Die beiden
Nockenwellen des Polo GTI werden mittels 2 Zahnriemen angetrieben. Der große
Riemen verbindet die Kurbelwelle mit der Eingangsnockenwelle und treibt auch die
Wasserpumpe an, während der kleinere Riemen die beiden Nockenwellen miteinander
verbindet. Beide Riemen besitzen eine Spannrolle, der große Riemen zusätzlich
noch zwei Umlenkrollen.
Durch das hohe Drehzahlniveau des GTI werden diese Rollen, aber auch die Riemen
selbst stark beansprucht. Dabei kann es z.B. dazu kommen, dass sich eine
Spannrolle verklemmt und stoppt. Der Riemen läuft aber weiter, was die
Zerstörung der Spannrolle zur Folge hat. Die Spannung des Riemens ist dann nicht
mehr gesichert und er kann überspringen. Dieses Überspringen endet leider all zu
oft in einem Motorschaden. Es sind aber auch Fälle bekannt geworden, bei denen
der Riemen gerissen. Ein kapitaler Motorschaden ist dann meist nicht mehr zu
vermeiden.
VW selbst gibt keinerlei Zahnriemen-Wechselintervall für die Polo Benzinmotoren
vor, sondern hält lediglich die Empfehlung bereit, den Riemen alle 120.000 km zu
wechseln. Oft ist das bei Polo GTI Motoren aber schon zu spät und ein
Motorschaden beendet die Fahrt. Daher sollte man die beiden Zahnriemen,
inklusive aller Spann- und Umlenkrollen, regelmäßig wechseln lassen. Ein
Intervall von 70.000 km erscheint da angemessen, bringt aber leider keine finale
Sicherheit. Regelmäßige Kontrollen des Zustandes des Zahnriemenantriebes sind
auf jeden Fall empfehlenswert.
elektrische
Fensterheber
Wie bei vielen VWs dieser Baujahre sind die elektrischen Fensterheber
auch beim Polo GTI ein
Schwachpunkt. Das Ritzel des Fensterhebermotors ist zu klein dimensioniert für das
hohe Drehmoment. Dadurch wird das Ritzel generell schon hoch belastet. Verklemmt sich die
Scheibe nun etwas, weil die Führung in den Schienen durch gebrochene Halter
nicht mehr gesichert ist, zerstört das häufig das Ritzel oder der Motor brennt
durch.
VW bietet jedoch auch einen Reparatursatz (Teilenummer 6N3 998 801 A) für die
elektrischen Fensterheber an. Darin enthalten ist eine Widerstandsleitung,
welche die Leitung des Elektromotors verringert sowie ein neues Antriebsrad.
Nach dem Einbau des Reparatursatzes sollte das Problem gelöst sein und der
Fensterhebermotor nicht mehr das Ritzel zerstören. Wurde der Motor selbst jedoch
beschädigt, ist ein Austausch unumgänglich.
Drosselklappe
In den
Luftfilterkasten des GTI ist die Kurbelwellengehäuseentlüftung integriert, welche
einen Ölfilm auf der Drosselklappe hinterlässt. Das führt beim Polo zu
Problemen: der Motor geht meist unvermittelt aus, nachdem die Kupplung getreten
wird, aber auch ein instabiler Leerlauf kann die Folge sein.
In den meisten Fällen reicht es, die Drosselklappe zu säubern. Da dieses Bauteil
sehr empfindlich ist, ist hier höchste Vorsicht geboten. So hat es sich bewährt,
die Drosselklappe mit Vergaser- oder Drosselklappenreiniger zu säubern.
Erhältlich sind solche Sprays z.B. von Würth. Dazu einfach die Drosselklappe mit
dem Spray einsprühen und den Vorgang dann bei laufendem Motor (ggf. erhöhte
Drehzahl) zu wiederholen, bis die Drosselklappe sauber ist. Von der Verwendung
von Bremsen- und Teilereiniger ist dringend abzuraten, da dieser nicht sofort
verbrennt, sondern den Kat beschädigen kann.
Manchmal ist es
nötig, die Drosselklappe nach der Reinigung zu resetten. Dazu einfach die
Stromversorgung für 5 Minuten trennen. Nach dem man den Strom wieder
angeschlossen hat, sollte die Drosselklappe sich neu kalibrieren. Ist der
Leerlauf des Polos jedoch weiter erhöht, muss die Drosselklappe mittels einem
Servicegerät z.B. in der VW Werkstatt neu kalibriert werden. In seltenen Fällen
ist die Drosselklappe jedoch auch beschädigt, so dass ein Austausch notwendig
wird.
Rost
Die Karoserie
des 6N GTI bietet einen guten Korrosionsschutz, jedoch gibt es Kleinigkeiten, wo
der Rost Angriffsflächen findet. Häufig findet man im Türeinstieg, unter dem
Gummi der Dichtung, Rost am Blechfalz. Zum Check einfach die Dichtung nach oben
abziehen. Auch die Türen sind anfällig: hier rostet es gelegentlich unter den
Dichtgummis des Türfangbandes.
Der Achskörper der Hinterachse, die Querlenker sowie der Aggregateträger weisen
für gewöhnlich Kantenrost auf, was aber nur ein optischer Mangel und damit
unbedenklich ist.
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